Heizöllieferung für das FOETIBUS | Faksimile: Gloeckel.info

Buchauszug 3

Den eigenen Kombi voll beladen, kehrte ich nach den Erledigungen zurück nach Deutschland, gespannt auf die beiden Polinnen, die bereits im Hause anwesend sein sollten. Doch sie waren nicht da, im Barbereich lag der Notizzettel, aber nicht unberührt, wie ich feststellen konnte. Mit einem Trinkglas hatte ich den Zettel beschwert und die SIM-Karte darunter gelegt um sie zu schützen. Nun lag diese Karte jedoch außerhalb des geschützten Bereiches, das Glas stand entfernt und somit war der Nachweis für mich gegeben, daß mein Brief von C. gelesen wurde. Als wir dann beim Café saßen fragte ich ihn, warum denn die Polinnen nicht da waren, worauf er ganz erstaunt meinte, daß die doch erst kommen würden und es war doch keine Rede von einer Anreise dieses Wochenende. Auf die Nachfrage, warum er mich denn nicht verständigt habe, ich hatte doch auf meinem Brief extra auf die Reinigungsarbeiten und das Rausstellen der Mistkübel hingewiesen, meinte er, den gar nicht gesehen zu haben und abgesehen davon hätte er eine Brille benötigt. Seit wann trägt C. eine Brille?, hatte ich ihn doch noch nie mit einer Sehhilfe gesehen. Er log mich an.

Ich hielt es für möglich, daß er die Anreise entweder abgeblasen hatte, weil ich nicht da war oder es war seinerseits von Haus aus beabsichtigt die Damen erst unmittelbar vor Lokaleröffnung anreisen zu lassen, da sie ihm erst mit der Eröffnung Geld bringen würden und so hätte er nur Kosten. Am Tisch sitzend übergab ich ihm dann die Unterlagen für die Foetibus Anmeldung im Swinger-Verzeichnis (Beispiel für einen Eintrag des FOETIBUS in einschlägigen Verzeichnissen) und ebenso Informationen über die unterschiedlichen Varianten der Software für das Musikprogramm, das zur Programmierung für die Abendgestaltung dienlich sein sollte. Um Kosten zu sparen stellte ich die Möglichkeit in Aussicht dieses über einen Freund beziehen zu können. Für die Besorgungen die ich für die Ausstattung getätigt hatte, legte ich die Abrechnung mit den jeweiligen Belegen auf den Tisch, die er anstandslos bezahlte. Wir nahmen dann unterschiedliche Arbeiten unabhängig voneinander vor.

Heizöllieferung für das FOETIBUS | Faksimile: Gloeckel.infoDie Heizöllieferung für das illegale Puff in Füssen für dessen Inhaber und Betreiber Franz C. – übernommen durch mich als dessen „Rechte Hand“ – unterzeichnet in Vertretung als „Frederic“

Als ich mir die Hände waschen wollte, merkte ich, daß das Wasser nur lauwarm aus der Leitung kam. Wenn ich für mehr als einen Tag auswärts war, lautete die Anweisung um Energiekosten zu sparen, die Regler zurückzudrehen. Natürlich drosselte ich die Reglerstufe, aber C. hatte so seine Eigenarten. So kontrollierte er die Vornahme meiner Reduktion, um gegebenenfalls die Heizung noch einige Stufen weiter runterzuschrauben. Es dauerte dann länger, bis sich das Haus wieder aufheizte. Diesmal war die Ursache jedoch eine andere. C. mußte mit Verbitterung feststellen, daß das Heizöl ausgegangen war. Bereits zum zweiten Mal bescherte mir dies eine Nacht in Kälte und eine zweite Nacht folgte, bis C. die Lieferung endlich veranlaßte.

Auf der Bar im Lokal deponierte er eine Klarsichthülle mit etlichen Unterlagen. Bei passender Gelegenheit nahm ich natürlich Einblick. Es war das erste Mal während des bisherigen Projektes, daß ich mit einem Schlag aus meinem Konzept richtiggehend hinauskatapultiert wurde. Lag doch unter den von mir eingesehenen Schriftstücken ein Vertrag über die Pacht des Foetibus. Darin war dezidiert aufgelistet, daß C.´s Firma X für die Kosten der Tänzerinnen, der Verein für die Kosten der Warenbeschaffung zuständig sei und die Mietkosten vom Pächter, pünktlich im voraus inklusive der Betriebskosten, zu entrichten sind sowie der Gewinn im Verhältnis von 60:40 aufgeteilt wird. Sollte ich nur die Arbeit machen und dann würde er mich vor die Türe setzen?